Bericht Black Pearl

„Black Pearl“- ein schnelles Piratenschiff

Es hatte keine Piratenflagge am Kohlefasermast, wohl aber als Markenzeichen einen Piratenkopf im Segel. Die zehn Piraten an Bord trugen keine Säbel und hatten auch keine Messer in den Händen, sondern sie waren in schwarz rote wetterfeste Bekleidung gehüllt. Die Navigation des Schiffes erfolgte nicht nach den Sternen, sondern durch moderne Satellitennavigation.

Die Piraten waren auch nicht auf fette Beute aus, sondern auf die begehrte Trophäe „Fighting Finish“, als es im November 2005 hieß „Leinen los!“ zum Rennen um die Welt.

Doch zuvor hatte das Management des Volvo Ocean Race einen spektakulären Sponsoren-Deal bekannt gegeben. Die Disney-Filmstudios schicken eine Yacht als Werbeträger für den neuesten Hollywood-Streifen „Pirates of the Caribbean“ ins Rennen um die Welt.

Die Teilnahme der Walt Disney Company an dem renommierten Segelrennen stellte ein in der Filmbranche und in der Geschichte des VOR noch nie da gewesenes Marketingereignis dar.

Wie das Piratenschiff in den Disney-Filmen, so musste der neue Open 70 Racer, des amerikanischen Teams „Pirates of the Caribbean“ natürlich auch „Black Pearl“ heißen.

Da mir das auffällige und nicht alltägliche Outfit des Disney Bootes besonders ins Auge stach und ich auch wieder mal ein Modell für etwas stärkeren Wind bauen wollte, sollte die „Black Pearl“ mein neues Modell werden.

 

Das Rennen – Volvo Ocean Race Round the World 2005/2006

 

Abenteuer, Risiko, Sport und Adrenalin pur und das alles bis zum Anschlag. Also nichts für schwache Nerven. Das Volvo Ocean Race ist das härteste und gefährlichste Segelrennen der Welt. Alle vier Jahre starten die international besetzten Crews mit ihren Hochgeschwindigkeitsyachten zum Rennen um die Welt. Das vergangene Rennen begann im November 2005 im spanischen Vigo, und endete im Juni wieder in Europa, im schwedischen Göteborg.

Schon beim Start der sieben Rennyachten herrschten widrigste Bedingungen, raue See, meterhohe Wellen, also Alarmstufe Rot für Mensch und Material. Natürlich sind die Open 70 Racer fast unsinkbar und halten extremen Belastungen stand. Mit den favorisierten „Movistar“ aus Spanien und der „Pirates of the Caribbean“ aus den USA mussten gleich am Anfang des Rennens zwei Boote wegen Schäden einen Hafen ansteuern. Beide hatten Probleme mit dem ultramodernen Schwenkkiel.

In neun Etappen, über Kapstadt, Melbourne, Wellington, Rio de Janeiro, Baltimore, New York, Portsmouth und Rotterdam steuerten die Segler schließlich den Zielhafen im schwedischen Göteborg an. Als Gesamtsieger lief am 17.06.2006 die holländische „ABM Amro“ in Göteborg ein.

Das neunte Rennen wurde von einem tragischen Todesfall überschattet.

Auf der Atlantikstrecke von New York nach Portsmouth ging der Niederländer Hans Horrevoets vom Team „ABN Amro 2“ bei fünf Meter hohen Wellen und Windstärke sieben nachts über Bord, der erste Todesfall nach über dreißig Jahren. Bei der umgehend eingeleiteten Suche konnten seine Mannschaftskameraden den 32-Jährigen zwar finden und an Bord zurück holen. Aber alle Wiederbelebungsversuche waren erfolglos.

Das Team – Pirates of the Caribbean

Die Teilnahme des Teams Pirates of the Caribbean am Volvo Ocean Race 2005-06 ist das Ergebnis einer einzigartigen Filmmarketingpartnerschaft zwischen The Walt Disney Company und Volvo Ocean Race.

Der neue Open 70 Racer des US-Teams wurde von einem der weltbesten Segler – Paul Cayard – gesteuert. Doch die Amerikaner hatten wegen der relativ späten Meldung einen erheblichen Trainingsrückstand.

Der in Seglerkreisen sehr bekannte Skipper nahm zum zweiten Mal an dem Rennen teil, dass er 1997-1998 als erster Amerikaner überhaupt gewonnen hatte. Entscheidend für seine erneute Teilnahme war die Beteiligung von Walt Disney an diesem Projekt. „Es ist eine großartige Gelegenheit die breite Öffentlichkeit an den Segelsport und das Volvo Ocean Race heranzuführen“ erklärte Cayard nach seiner Ernennung.

Leider musste das „Piraten Team“ gleich auf der ersten Etappe eine Nothafen ansteuern. In einem schweren Sturm in vor der iberischen Küste gab es Probleme mit dem ultramodernen Schwenkkiel. Die Reparaturdauer wurde auf mindestens eine Woche taxiert, daher gab man die Etappe verloren und brachte das Boot mit einem Frachtflugzeug nach Kapstadt.

Erst am Ende des Rennen drehte das Team richtig auf und gewann die Schlussetappe von Rotterdam nach Göteborg.

Das Original – Volvo Open 70 „Black Pearl“

„Leinen los!“ hieß es in im englischen Southampton, als ein Einmaster auf den Namen des bekanntesten Piratenschiffes der Filmgeschichte getauft und anschließend zu Wasser gelassen wurde. Als eines von sieben Booten sollte die frisch getaufte „Black Pearl“ mit der Segelnummer USA 7706 am Volvo Ocean Race 2005-2006 teilnehmen. Die Open 70 mit dem Piratenkopf im Großsegel stellte das wohl auffälligste Boot der Volvo Ocean Flotte dar.

Die Klasse der Volvo Open 60, mit der die drei letzten Ausgaben des VOR gesegelt wurde haben längst ausgedient. Sie wurden durch einen Bootstyp ersetzt, der eine neue Ära im Hochsee-Rennsport einläuten sollte. 70 Fuß misst der Racer, dessen Formel den Konstrukteuren einen relativ großen Spielraum eingeräumt hat. Gegenüber den Open 60 Booten ist die neue Jacht etwa zwei Meter länger, eine Tonne leichter und verfügt über einen vier Meter höheren Mast, dessen Großsegel fast 30 Prozent mehr Fläche besitzt. Immens ist auch der größte Spinnaker mit fast 500 Quadratmetern Fläche. Alle Jachten haben einen Schwenkkiel, der beim Segeln nach Luv geklappt wird, um das aufrichtende Moment zu erhöhen. Mit einer kleineren Crew, zehn statt zwölf Mann, segelt die Open 70 fast 20 Prozent schneller als die Vorgängerklasse und zählte damit zu den schnellsten Einrumpfbooten der Welt. Also ein neuer Racer für Rekordfahrten? In der neuen Technik steckt enormes Potential, es sind Powerboote unter Segeln.

 

Maße der “Black Pearl”

Lüa:                            21,5 m (ohne Bugspriet)

Breite:                                    5,35 m

Tiefgang:                   3,75 m

Masthöhe:                 31,5 m

Gewicht:                    12,0 -14,0 To

Ballast Kielbombe:   7,8 To

Segelfläche:              Groß 117 m2 – Genua 83 m2 – Spi 300 m2

 

Das Modell – Volvo Open 70 „Black Pearl“

 

Bauunterlagen

Von den sieben teilnehmenden Booten am VOR 2006/2006 wurden drei, darunter auch die „Black Pearl“ von dem bekannten amerikanischen Designer Büro, Farr Yacht Design gezeichnet. Auf dessen Internetseite fand ich dann auch Deck- und Segelpläne der Open 70 Yachten im A4 Format. Leider waren vom Unterwasserschiff keine Angaben zu finden, daher musste ich den Spantenriss selber zeichnen. Aus einer Fotoserie über den Bau der „Black Pearl“ konnte ich jedoch wichtige Hinweise für meinen Riss finden. Somit stand der Konstruktion des Spantenrisses nichts mehr im Wege.

Zunächst übertrug ich die Deckmaße von der Farr-Zeichnung auf Millimeterpapier, dadurch erhielt ich eine maßstabgerechte Draufsicht des Modells. Die Spantform selber konstruierte ich gemäß Fotovorlagen vom Unterwasserschiff der Open 70 Racer. Die Verdrängung für mein Modell errechnete ich mit 8,6 Kg. Damit würde ich sicher unter dem mir selbst gesetztem Limit von 10 Kg für das Modell bleiben.

Dank moderner Kopiertechnik konnte ich Segel- und Deckplan exakt auf meinen Baumaßstab hoch kopieren lassen. Von diesen teilweise über 2 m langen „Tapeten“ konnte ich nun alle für mein Modell erforderlichen Maße abgreifen.

Modellmaße:

Maßstab:                    1:15

Länge:                       1430 mm

Bugspriet:                   120 mm

Breite:                         355 mm

Tiefgang:                    550 mm

Masthöhe:                 2000 mm

Segelfläche:             1,186 m2

Kielgewicht:                 4,7 Kg

Gesamtgewicht:           9,3 Kg

 

 

Bau der Formen

 

Der erste Schritt zum Bau der Urform erfolgte mit dem Aufzeichnen der einzelnen Spanten auf Millimeterpapier. Da der Spantenabstand jeweils 100 mm betragen sollte, würden bei einer Modelllänge von 143 mm insgesamt 15 Einzelspanten benötigt werden. In einem Kopiershop ließ ich 15 Kopien vom Urspantenriss anfertigen, klebte diese anschließend auf 4 mm Pappelsperrholz auf und sägte die Einzelspanten mit der Laubsäge aus. Die Unebenheiten in der Außenkontur habe ich anschließend mit dem Bandschleifer beseitigt. Als nächster Schritt wurde der Längsspant auf eine Pappelsperrholzplatte von 1500 mm x 200 mm aufgezeichnet, ausgesägt, mit Schlitzen zur Aufnahme der Spanten versehen und auf das Grundbrett mit Holzleim aufgeklebt. Nachdem die Spanten ebenfalls entsprechende Schlitze erhalten hatten, kam der Zusammenbau des Spantengerüstes an die Reihe.

Im Baumarkt kaufte ich anschließend das zur Auffüllung benötigte Styrodur von vier 100 x 120 x 1000 mm großen Stücken, die ich passend aussägte und in die Zwischenräume des Spantengerüstes einklebte. Bevor jedoch die unangenehme Arbeit des Schleifens beginnen konnte, musste der Kleber erst austrocknen.

Der verwendete Styroporkleber härtete nur langsam aus, aber wenn er einmal ausgehärtet war, dann war er steinhart und schwer zu schleifen. Das war nicht die optimalste Lösung, denn beim Schleifen entstanden durch die unterschiedlichen Härtegrade der Oberflächen leichte Dellen im Styrodur. Also musste ich mal wieder in den sauren Apfel beißen und die Dellen großflächig ausspachteln.

Aber da Polyesterspachtel Styrodur anlöst musste ich zunächst die Form versiegeln und eine Glasfasermatte mit Epoxidharz auflaminieren.

Bei der Erstellung der Deckform habe ich einen neuen Weg bestritten. Auf einem Holzbrett als Grundplatte wurde eine Polysterolplatte aufgelegt und an den Rändern mit Holzleisten unterfüttert, so dass eine konkave Form entstand. Die Plicht fertigte ich ebenfalls aus Polysterolplatten und setzte diese dann auf die Grundform auf. Der Ausschnitt für den Decksaufbau sollte später aus dem fertigen Deck geschnitten werden.

 

Bootskörper und Deck

 

Da ich den Rumpf nur als Einzelstück laminieren wollte, hatte ich mich entschlossen keine Negativ-Form zu erstellen, sondern den Rumpf vom Positiv-Kern abzuformen.

Damit der Rumpf später leicht vom Kern zu lösen ist, wurde zuerst reichlich Trennmittel auf die Form gegeben und nach dem Trocknen kräftig poliert. Daran anschließend drei Schichten Trennlack mit einem Schaumstoffpinsel aufgetragen.

Um einen möglichst leichten und doch stabilen Rumpf zu bekommen habe ich mich entschlossen, insgesamt 4-Lagen aufzulaminieren. Als erste Lage kam Glasgewebe mit 100 g/m2 zum Einsatz, dann zwei weitere Lagen Kohlefasergewebe mit je 220 g/m2 und zum Schluss um eine feine Oberfläche zu erhalten eine Lage Glasgewebe mit 60 g/m2. Am besten verwendet man Gewebe mit Köperbindung, das legt sich besser an den Rundungen an. Je feiner und sorgfältiger man arbeitet, desto weniger muss nachher gespachtelt und geschliffen werden. Beim Epoxidharz ist darauf zu achten, dass das Mischungsverhältnis von Harz und Härter stimmt. Auch sollte die Verarbeitungstemperatur nicht unter 15° C liegen. Zum großflächigem Andrücken und entlüften der Matten habe ich eine ca. 50 mm breite Schaumstoffwalze verwendet. Nachdem alle Matten auflaminiert waren habe ich zum Schluss ein Nylon-Abreissgewebe aufgelegt. Dadurch bekommt man eine matte glatte Oberfläche, die sich gut Spachteln und schleifen läst.

Die Herstellung des Decks gestaltete sich dank der Negativ-Form wesendlich einfacher. Nach dem Auftragen der Trennmittel laminierte ich wie beim Rumpf vier Lagen Gewebe auf und verstärkte die Ränder der Plicht zusätzlich.

 

Für die Deckhaube und das Schiebeluk musste ich eine separate Form erstellen. Zunächst habe ich aus Pappelsperrholz eine Grundplatte ausgesägt und darauf ein Spantengerüst in Form der Deckhaube bzw. des Schiebeluks aufgebaut. Das Gerüst wurde anschließend mit 2 mm Balsaholz beplankt, anschließend mit einer Glasgewebelage versehen, gespachtelt und verschliffen.

Über diesen Formen konnte ich anschließend eine stabile Deckhaube und den Lukendeckel laminieren. In die ovale Deckhaube schnitt ich mit der Laubsäge eine Öffnung heraus um später eine große Zugangsöffnung zum Boot zu erhalten. Diese Öffnung wird dann später durch den verschiebbaren Lukendeckel verschlossen. Das Öffnen und Schließen des Lukendeckels erfolgt über zwei Führungsschienen aus 6 x 6 mm ABS-Winkel, die beiderseits der Zugangsöffnung auf der Deckhaube geklebt wurden. Im Schiebeluk habe ich passende Schlitze eingefeilt somit kann das Luk einfach auf und zu geschoben werden.

 

 

Bootsständer

 

Als nächster Arbeitsschritt wurde der Bootsständer angefertigt, denn für weiterführende Arbeiten ist eine sichere Lagerung des Bootskörpers unabdingbar.

Den Bootsständer fertigte ich aus Restholzplatten, die ich günstig im Baumarkt erwerben konnte. Die Seitenteile wurden aus 12 mm Tischlerplatten mit der Kreissäge und anschließend die Bootskonturen mit der Stichsäge ausgesägt. Als Längsverbinder verwendete ich gehobelte Kiefernleisten von 30 x 12 mm, die ich seitlich in die Seitenteile einließ, mit Holzleim verklebte und mit Holzschrauben verschraubte.

Nachdem alle Schnittkanten mit Schleifpapier entgratet waren lackierte ich den fertigen Bootsständer mit schwarzer Farbe. Als Bootsauflage verwendete ich Isoliermaterial aus Schaumgummi, das im Heizungsbau Verwendung findet.

 

 

Unterwasseranhänge

 

Alle Jachten des Typs Volvo Open 70 sind mit einem Schwenkkiel ausgerüstet, der beim Segeln nach Luv geklappt wird, um das aufrichtende Moment zu erhöhen.

Diese Technik wollte ich auch ursprünglich bei meinem Modell einbauen. Aber da man über die Wirkung eines Schwenkkiels bei Modellsegelyachten schon wegen der relativ kurzen Kurse geteilter Meinung sein kann und diese Technik ein nicht unerhebliches Mehrgewicht bedeuten würde, habe ich davon Abstand genommen und einen starren Kiel vorgesehen.

Bei der Konstruktion des Kielschaftes wandte ich meine bewährte Sandwichbauweise an. Der Schaft besteht aus mehreren aufeinandergeleimten Schichten Balsaholz. Längs durch den Schaft habe ich zur Verstärkung ein 8 x 6 mm Kohlefaserrohr eingelegt und mit Epoxi-Harz vergossen. Im oberen und unteren Teil wurde eine M6 Gewindestange von 80 mm Länge eingeklebt. Somit kann der Kiel oben in der Kielaufnahme und unten mit der Bleibombe verschraubt werden. Anschließend wurde der Schaft entsprechend profiliert und zur Versteifung mit zwei Lagen Carbongewebe überzogen.

Der Bleiballast besteht aus zwei horizontal geteilten Hälften, die mittels der M6 Gewindestange miteinander verschraubt wurden.

Vor dem Abgießen habe ich beide Halbteile mittels Balsaholzform in einer Gipsform abgeformt.. Das Blei habe ich in einem ausgedienten Edelstahlkochtopf auf einem Gaskocher erhitzt und anschließend in die vorbereitete Gipsform vergossen. Doch Vorsicht, die Form muß vollständig ausgetrocknet sein, sonst kann es beim Abgießen durch Wasserdampf-Verpuffung zu Verletzungen kommen.

Der Kern des Ruderblatts wurde aus 6 mm Balsaholz mit einem Schlitz zur Aufnahme der mit einer Verdrehsicherung ausgestatteten Ruderachse aus 4 mm VA-Rundmaterial gefertigt. Anschließend wurde der Rohling profiliert und mit zwei Lagen Carbongewebe verstärkt.

 

Beschlagteile

 

Reeling, Heck- und Bugkörbe

 

Der Bugkorb und die Heckkörbe bestehen aus 2 mm Ms-Rohr und wurden über entspreche Formstücke gebogen und anschließend weich verlötet. Zum besseren Halt habe ich die einzelnen Verbindungsstücke vor dem Verlöten mit 1mm Messingdraht gesichert.

Die Reelingstützen wurden ebenfalls aus 2 mm Messingrohr hergestellt und mit 1 mm Bohrungen für die Seildurchzüge versehen. Dazu benutzte ich eine aus Holz und Ms-Röhrchen hergestellte Bohrschablone. Nach Fertigstellung der Reelingteile habe ich diese mit silberner Felgenfarbe lackiert.

Damit die Stützen im Deck einen optimalen Halt haben, hatte ich vorher in das Deck 3 x 10 mm Röhrchen eingeklebt und vor dem Lackieren plan verschliffen.

Nachdem das Deck fertig lackiert war, wurden die Reelingstützen in diese Röhrchen eingesteckt, ausgerichtet und mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert. Anschließend wurde auf jede Stütze eine M2 Unterlegscheibe aufgeschoben und ebenfalls mit dem Deck verklebt. Das sieht sehr professionell aus kommt optisch einer Verstärkung sehr nahe.

Abschließend wurden die Halteseile aus 0,5 mm Stahlseil durchgezogen und am Heck- bzw. Bugkorb eingeschlauft.

 

Steuerstände

Die Steuerräder besitzen jeweils drei Speichen und sehen dem Stern einer bekannten Automarke sehr ähnlich. Den zentralen Teil sägte ich aus 2 mm wasserfestem Sperrholz aus und schnitt 1,5 mm breite Schlitze zur Aufnahme der drei Speichen ein. In diese Schlitze legte ich dann die Speichen aus 1,5 mm Messingdraht ein und klebte als Abdeckung beiderseitig 1mm ABS Stücke auf. Nach intensiver Schleif- und Feilarbeit war der Zentralteil der beiden Steuerräder schließlich fertig.

 

Den Radkranz bog ich aus 2 mm Messing Rohr über eine Schablone. Dafür benutzte ich eine alte Spraydose mit einem Durchmesser 55 mm. Durch die beim Biegen erzeugte Spannung erweiterte sich der Radkranz exakt auf den erforderlichen Durchmesser von 75 mm. In den Radkranz bohrte ich von innen drei 1,5 mm Löcher ein und lötete dort die Speichen ein.

Die Nabe drehte ich auf der Drehmaschine aus 8 mm Aluminiummaterial und klebte diese in das sternförmige Mittelteil ein.

Die beiden Steuersäulen fertigte ich aus 1 mm Polysterolresten. In den Säulen befindet sich jeweils eine Buchse mit M2 Gewinde worin die Steuerräder eingeschraubt werden können.

Heckgerüst

Das Heckgerüst besteht aus wasserfestem Sperrholzteilen, die mit der Laubsäge ausgesägt und über eine Holzform heiß gebogen wurden. Anschließend klebte ich die Einzelteile mit wasserfesten Holzleim zusammen. Den Unterbau fertigte ich aus

ABS-Resten. Die Antennenteile drehte ich auf der Drehmaschine aus ABS-Rohr und Aluminiumresten und verklebte diese auf der Plattform. Aus Transportgründen habe ich das Gerüst abnehmbar gestaltet.

 

Radom

 

Am Heck das Bootes befindet sich eine relativ große Radarkuppel, auch Radom genannt. Dieses Radom bildet eine geschlossene Schutzhülle um die sich im inneren befindliche Radarantenne vor Witterungseinflüssen zu schützen. Über die Satantenne ist die Kommunikation des Bootes mit der Leitstelle während des Rennes jederzeit gewährleistet. Besonders wichtig sind dabei die Wettervoraussagen, die der Bordnavigator jederzeit und sofort per Internet abrufen kann.

 

Die Erstellung das kugelförmigen Oberteils bereitete mir einiges Kopfzerbrechen. Doch hier kam mir der Zufall zu Hilfe, meine Frau brachte aus dem Supermarkt ein übergroßes Überraschungsei mit, das im Durchmesser nahezu identisch mit dem zu bauendem Radom war. Nur noch kleine Ergänzungen waren erforderlich, um die Radarkuppel fertig zustellen. Aus dünnen ABS-Resten stelle ich den noch fehlenden unteren zylindrischen Schaft her und klebte diesen an das fertig gekaufte Ei an.

 

Rettungsinseln

 

Da die „Black Pearl“ im gleichen Baumaßstab wie mein Volvo-Ocean Racer, „Illbruck“ (siehe Modellwerft Nr. 03 und 04 2008) gebaut wurde sind die Rettungsinseln beider Modelle gleich. Daher habe ich die Inseln nach dem gleichem Prinzip aus Tiefziehteilen angefertigt. Die Formen für Ober- und Unterteil, sowie die Tiefziehbox lagen noch im Bastelkeller, somit stand dem Herstellung nichts mehr im Wege. Für das Ober- und Unterteil verwendete ich 0,5 mm Polysterol. Nachdem die Ränder beschnitten und verschliffen waren, wurden diese zusammengeklebt. Damit waren die Rettungsinseln im Rohbau fertig. Die fertig lackierten Inseln habe ich mit Klettband in der Plicht befestigt.

Winschen und Tauwerk

 

Zur Betätigung der einzelnen Segel besitzt die original Yacht insgesamt neun Winschen, davon sind acht beiderseits des Cockpits angeordnet und eine zentral auf den Aufbau in der Plicht. Anordnung und Belegung konnte ich dem sehr detaillierten Farr-Deckplan entnehmen. Winschen sowie Tauwerk sind Kaufteile von MKP-Modellbau. Jede Winsch versah ich mit einem 1,5 mm Messingstift, so dass diese später in eine Bohrung auf Deck eingesteckt und anschließend verklebt werden konnte. Die Schotschnüre wickelte ich auf die Winschen und fixierte sie mit Sekundenkleber. Damit das Cocpit immer ordentlich aufgeräumt ist enden die Schoten wie auch beim Original in entsprechenden Taschen, die beiderseits der Plicht angeordnet sind. Die Taschen selber habe ich aus schwarzem Segelstoff gebastelt und mittels doppelseitigem Klebeband befestigt.

 

 

Rigg

 

Als Mast verwendete ich einen handelsüblichen schwarz eloxierten Aluminiummast (Fa. Ramoser) von 18 mm x 2200 mm. Zur Aufnahme der Salings bohrte ich in den Mast jeweils 1,5 mm Löcher, in die ich passende Stahlstifte einpresste.

Der Mast besitzt vier Salingpaare, die ich alle aus wasserfestem Sperrholz herstellte. Zunächst sägte ich aus 2,5 mm Holz einen Basiskern aus und klebte in einem ausgesparten Schlitz ein 2,5 x 0,5 mm Messingröhrchen ein, mit dem die Salings später auf einen Stahlstift am Mast aufgesteckt werden. Anschließend klebte ich mit Sekundenkleber beiderseits eine Deckplatte aus 1 mm starken Sperrholz auf. Die fertigen Rohlinge wurden anschließend mit dem Bandschleifer profiliert, von Hand fertig verschliffen und an die Mastrundung angepasst. Jetzt fehlten nur noch die Bohrungen für die Wantendurchzüge. Hierzu bohrte ich jeweils ein 3 mm Loch ein und presste darin ein Alu-Röhrchen ein, das ich anschließend mit Sekundenkleber fixierte.

Als Wantenseil verwendete ich mehrfach geflochtenes Feinstahlseil von Steba mit einem Durchmesser von 0,72 mm bestehend aus 7 x 7 Einzeldrähten. Die Mindestbruchlast beträgt je Seil 43 Kg. Die Wanten wurden mittels Niro-Laschen an den Mast verschraubt und am unteren Ende an den Wantenspannern angeschlagen. Die Wantenspanner selbst sind Kaufteile von MKP.

Den Großbaum habe ich aus Gewichtsgründen in Leimholzbauweise hergestellt und anschließend schwarz lackiert. Den Großbaumbeschlag mit Lümmellager und Baum-Niederholer baute ich aus Kaufteilen zusammen. Da in der Mastkiep M2 Muttern eingeschoben werden können, ist die Befestigung des gesamten Großbaumbeschlages am Mast sehr einfach.

Als Fockbaum verwendete ich ein 8 mm Alurohr, das ich zur Befestigung der Fock mit Laschen aus Alu-Blech versah.

Als „Schnittmuster“ für die Segel verwendete ich einen Segelplan der Volvo Open 70, den ich auf meinen Modellmaßstab vergrößern ließ. Leider waren bei diesem Schnitt doch etliche Abweichungen gegenüber der neuesten Generation der Open 70 Racer zu erkennen. Daher optimierte ich nach Auswertung von Fotos und in Zusammenarbeit mit der Segelmacherei Latsch die Risse für Großsegel und Fock entsprechend der aktuellen Segelgarderobe der „Black Pearl“.

Somit errechneten sich für das Groß 0,716 m2 und für die Fock 0,47 m2. Somit beträgt die gesamte Segelfläche 1,186 m2.

Als Segelstoff wählte ich ein Mylar-Gewebe mit eingewebten Dyneema-Fäden. Dieses Material ist zwar etwas steifer und schwerer, kommt aber optisch den Originalsegeln der Volvo Ocean Racer sehr nahe. Die Einteilung der Segellatten und die Andeutung der Reffs wurden ebenfalls entsprechenden Fotos des Originalbootes entnommen.

Nachdem die Segel in der Grundkonzeption fertig waren konnte mit dem Aufkleben der Schriften und Logos begonnen werden. Doch zuvor waren noch einige Experimente erforderlich. Im oberen Teil des Großsegel befindet sich eine relativ große schwarze Fläche auf der ein Piratenkopf aufgeklebt wird und im unteren Teil in der Fock eine rote Fläche. Aus Gewichtsgründen wollte ich diese Flächen nicht mit Folie bekleben sondern mit einer dünnen Lackschicht versehen. Doch vorher habe ich an Reststücken des Segelstoffes mit Acryllack entsprechende Versuche durchgeführt. Die Versuche verliefen durchaus positiv, der Lack deckte gut und platze auch durch reiben und rubbeln nicht ab. Auch das Abkleben mit Klebeband und Abdecken mit Zeitungspapier klappe ausgezeichnet. Somit konnten die Segel beidseitig entsprechend „lackiert“ werden und das Aufkleben der Logos konnte beginnen. Nach Vorlagen aus den Internet und eigenen Vorgaben fertigte ein professioneller Werbe-Beschrifter alle Sellogos aus dünner selbstklebender Folie.

Die Schotführung für die Fock erfolgt von der Endlosschot unter Deck durch ein 6 mm Kunststoffröhrchen das in der Deckdurchführung im Vorschiff endet. Das Röhrchen hatte ich schon vor dem Zusammenkleben des Bootskörpers unterhalb des Deck angeordnet. Einfacher gestaltete sich die Führung der Großschot. Von der Endlosschot führt diese über eine Umlenkrolle direkt durch eine Durchführung in der Plicht und führt durch die umgebaute Zentralwinsch zum Großbaum.

Elektronik und RC-Anlage

 

Zum Steuern des Bootes werden drei Kanäle benötigt. Damit wird das Ruderservo, die Segelwinde und das Trimmservo für die Fockschot betätigt. Die Segelsteuerung habe ich wie bei allen meinen Booten üblich mittels Umlaufschot ausgeführt. Dabei wird die Segelwinde und das Trimmservo auf ein 12 x 12 mm Alurohr von 700 mm Länge aufgeschraubt.

Die Umlaufschot selbst wird über eine kugelgelagerte Umlenkrolle auf die Trommel geführt. Am Obertrum wird die Fockschot befestigt und über eine Umlenkrolle am Hebelarm des Trimmservos geführt. Durch ein Kunststoffröhrchen gelangt die Fockschot dann durch die Deckdurchführung zur Fock. Die Großschot wird am Untertrum befestigt und über eine kugelgelagerte Umlenkrolle, die sich am Kopf der Steuereinheit befindet zur Deckdurchführung in der Plicht geleitet. Damit die Umlaufschot immer straff gespannt bleibt und sich sicher auf die Segelwindentrommel aufwickeln lässt, wird die vordere Umlenkrolle mittels Spiralfeder gehalten.

Die komlette Elektronikeinheit läst sich durch lösen von zwei Schrauben aus dem Boot herausnehmen und kann außerhalb des Modells eingestellt und getestet werden. Das ist von großem Vorteil, denn die aufwendige Fummelei im Boot selbst kann so entfallen. Diese Segel-Steuereinheit hat sich bei all meinen Booten bestens bewährt.

Die Ruderanlenkung erfolgt nach bewährter Methode über ein Zahnradpaar mit einem Modul von 0,5.

Die gesamte Stromversorgung des Bootes erfolgt über ein Akkupack von 2000 mA. Die sechs NiHM-Zellen versorgen die Regatta-Segelwinde mit der erforderlichen Spannung von 7,2 Volt. Über das BEC-System der Segelwinde werden der Empfänger und die beiden Servos mit 4,8 Volt gespeist.. Der Ein-Ausschalter und die Ladebuchsen sind über einen Deckel im Winschaufbaus der Plicht zugänglich.

Da ich das Antennenkabel des Empfängers nicht nach Außen führen wollte, habe das Kabel unterhalb des Decks geführt und mit einer Befestigungsschraube der Wantenhalterung verbunden. Somit wird die Antennenspannung über die Wanten und Wantenspanner zum Empfänger geleitet. Über diese Methode mag so mancher Modellbauer die Nase rümpfen, aber bisher hat diese Anordnung bei meinen Booten immer funktioniert.

Finish

Das auffällige Outfit der original Yacht mit seinen von Walt Disney gestalteten Logos am Rumpf und Deck, und den Wellen am Bug sticht dem Betrachter sofort ins Auge. Genau so originalgetreu sollte mein Modell später auch mal aussehen. Nachdem ich den gesamten Bootskörper mit 400er Nasspapier geschliffen, grundiert und bereits mit der Sprühdose die erste Schicht lackiert hatte, bekam ich kalte Füße. Meine bescheidenen Lackierkenntnisse reichten einfach nicht aus um die Farbgebung des Originals wiederzugeben. Daher kontaktierte ich einem ortansässigen Autolackierer und zeigte ihm mein halbfertiges Boot. Um eine preisgünstige Lösung zu erreichen schlug er eine Arbeitsteilung vor, die sich bei Flugzeugmodellbauern bereits gut bewährt hatte. Die Abklebe- und Schleifarbeiten sollte ich übernehmen und die Spritzarbeiten der Fachmann. Nachdem wir uns auf einen annehmbaren Preis geeinigt hatten, konnte umgehend mit den Arbeiten begonnen werden. Aber zuerst musste ich die bisher aufgetragene Farbe wieder abschleifen. Da kam dann das bekannte Sprichwort zum Tragen, wer keine Arbeit hat……..

Wie mit der Lackiererei vereinbart, erfolgten die nun folgenden Arbeiten in täglichen Schritten:

  1. Tag: Grundierung des gesamten Modells durch die Lackiererei
  2. Tag: Abholen des grundierten Rumpfes und Nassschleifen mit 600er Körnung
  3. Tag: Spritzen des gesamten Rumpfes mit 2-K Lack, weiß RAL 9010 und trocknen
  4. Tag: Abholen, schleifen und Abkleben
  5. Tag: Spritzen mit 2-K Lack, rot RAL 3000
  6. Tag: Abholen, schleifen und Abkleben
  7. Tag: Lackieren mit 2-K Lack, schwarz RAL 9005
  8. Tag: Polieren des gesamten Rumpfes mit feiner Stahlwolle und aufkleben der Logos
  9. Tag: Lackieren des gesamten Rumpfes mit Klarlack

Damit war die doch recht aufwendige Lackierung der „Black Pearl“ in gut einer Woche beendet.

 

Leinen los! Meine „Black Pearl“ sticht in See.

An einem der letzten schönen Spätsommertage im September war es endlich soweit, meine „Black Pearl“ sollte zum erstenmal mit dem Wasser in Berührung kommen. Die Transportkarre, Fotoausrüstung und mein neues Boot samt Bootsständer waren schnell im Kombi verstaut und schon ging es ab zum heimischen Emssee. Dort angekommen wurde erst einmal die Windbedingungen geprüft. Leichter bis mittlerer anlandiger Ostwind, das war für eine Probefahrt optimal. Ich konnte es kaum abwarten, aber nicht überstürzen, zuerst den Sender und die Bootselektronik einschalten nochmals alle Funktionen überprüfen. Alles in Ordnung, nun konnte es losgehen und ab ins Wasser.

Ich war beruhigt, die Wasserlage war akzeptabel, wenn auch das Boot etwas tiefer in der Wasserlinie eintauchte. Aber das hatte ich auch so erwartet, denn das Boot war doch insgesamt 800 Gramm schwerer geworden als ursprünglich geplant war.

Meine Frau schob das Boot leicht an und schon erfasste eine leichte Brise die Segel, die „Black Pearl“ setze sich langsam in Bewegung. Am Wind mit leicht gefierten Segeln segelte mein Modell neutral und reagierte prompt auf die Ruderausschläge. In Böen war einleichtes anluven zu beobachten, aber so sollte ein Modell auch eingestellt sein. Bei auffrischendem Wind zeigte die „Black Pearl“ dann, welches Potential noch in ihr steckte. Raumschots und vor allem Vorwind rauschte meine „Black Pearl“ so wie ihr großes Vorbild übers Wasser. Ich war sehr zufrieden, so dauerte der erste Segeltest denn auch fast vier Stunden.

Der nächste Test fand dann bei absolutem Schwachwind statt. Nachdem einige Zuschauer schon frozzelten ob denn das Boot auch einen Motor habe um es zum Steg zurückzubringen, kam doch noch ein wenig Wind auf. Bei diesen Windverhältnissen zeigten sich doch einige Schwächen des Modells. Bei langsamer Fahrt kommt die „Black Pearl“ nur schwer durch den Wind und sie treibt mehr als sie segelt. Unter diesen Bedingungen könnte das Modell einen leichteren Kiel vertragen.

Das werde ich noch ausprobieren, denn der Kiel meiner „Illbruck“ ist ca. 800 Gramm leichter und passt auch in die Kieltasche der „Black Pearl“. Außerdem ist durch einige einfache Umbauten der Segeltrimm noch zu verbessern.

Einige Tage später wollte ich es unbedingt wissen, wie segelt mein Modell denn bei Extrembedingungen. Ein Tiefdruckgebiet war aufgezogen, der Wind blies mit Windstärken von 5-6 bft und in Böen noch stärker. Schon beim Auftakeln hatte ich erhebliche Schwierigkeiten, ohne die Assistenz meiner Frau wäre hätten sich die Segel wahrscheinlich selbständig gemacht. Für das Einsetzen wartete ich einen günstigen windärmeren Moment ab. Dann ging im wahren Sinne des Wortes die Post ab. Leider war an gleichmäßiges Segeln nicht zu denken, denn bedingt durch starke Böen luvte das Boot dauernd an. Immer wieder musste ich abfallen. Außerdem drehte der Wind ständig. Da ich unbedingt noch einige Fotos schießen wollte, sollte meine Frau das Boot steuern, aber wegen der kritischen Windbedingungen lehnte sie dankend ab. Das mach du lieber selber, war ihr Kommentar. Daher tauschten wir die Rollen, ich steuerte und sie schoss die Fotos.

Fazit

Selbst wenn ich schon einige Segel-Modelle gebaut habe, stellte der Bau der „Black Pearl“ jedoch in jeder Beziehung eine echte Herausforderung dar. Mussten doch weitestgehend alle Teile, selbst geplant und hergestellt werden. Dazu wurden viele Recherchen erforderlich, aber glücklicherweise konnte ich im Internet brauchbare Fotos vom Original finden. So kommt man dann schon schnell auf eine Bauzeit von 500 Stunden. Aber ich glaube es mir gelungen, ein schon von der Optik her sehr ansprechendes Modell aufs Wasser zu bringen.

Auch mit den Segeleigenschaften bin sehr zufrieden, jedoch ist die „Black Pearl kein Modell für Schwachwindbedingungen, erst ab 2 bft zeigt sie was wirklich in ihr steckt. Aber bei Windstärken über 5 bft und in starken Böen zeigt das Modell seine Grenzen auf. Es ist ein optimales Modell für leichten bis mittlerem Wind, dann macht das Segeln wirklich Spaß.

Alles in allem hat mir der Bau der „Black Pearl“ sehr viel Spaß bereitet und auch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Sicher ist das Modell auch durch die aufwendige Lackierung etwas schwerer geraten als ich geplant hatte, aber dafür sieht man so ein auffälliges Semi-Scale-Segelmodell auf dem Modellgewässer auch nicht alle Tage.

 

Heinz Schmalenstroth im Oktober 2008